Der goldene Oktober hat seinem Namen alle Ehre gemacht und die Gläubigen der verschiedenen Konfessionen mit mildem Sonnenschein bei Ihrem Pilgerweg rund um Steinfurth begleitet.
Anlass war der ökumenische Schöpfungsgottesdienst der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in der Wetterau, den diese jährlich am 3. Oktober an unterschiedlichen Orten feiert. "Von meinen Früchten könnt Ihr leben" dieses Zitat aus dem Buch Hosea bezog Dr. Peter Noss (Ökumenepfarrer vom Ev. Dekanat Wetterau) in seiner Predigt auf die Lebenswirklichkeit in der Wetterau: Die Spannung zwischen dem tollen Sommer (wie er früher einmal war...) und dem durch die Hitze angezeigten Problem des Klimawandels sowie der daraus folgenden Verantwortung liegen auf der Hand. "Geliehen ist der Stern, auf dem wir wohnen..." - zitierte er ein hessisches Kirchenlied, das auch die Überschrift für ein neues Kirchenpapier der EKD vorgab, das sich mit der Frage von Verantwortung für Schöpfung und Natur beschäftigt. Wenn man einen Apfel quer aufschneidet, wird er sichtbar, der Stern...
Für die Wetterau ist es das Beispiel eines geplanten 30 Hektar großen Lebensmittel-Logistikzentrums, in dem die Kirchen Stellung beziehen und Kritik üben. Denn ein einmal versiegelter Boden, zudem noch von so hoher Qualität wie in der Wetterau, ist verloren. Nichts weniger als eine große Transformation, auch im Denken, ist notwendig.
Überhaupt war es eine "bunte Truppe" die den Gottesdienst gestaltete: Pfr. Siegfried Nickel von der gastgebenden evangelischen Kirchengemeinde in Steinfurth; die Pastoren Bastin Steinberg und Kornelius Weiß von den Stadtmissionen in Bad Nauheim und Butzbach, die katholischen Pfarrer David Jochem Rühl (Bad Nauheim), Pfr. Bernd Weckwerth (Ockstadt und Rosbach) sowie der katholische Dekanatsreferent Andreas Münster, der zugleich Vorsitzender der ACK Wetterau ist, übernahmen jeweils einen Teil des Gottesdienstes und machten so auch auf diese Weise die Vielfalt der deutlich.
Der zweite Teil des Gottesdienstes war der Pilgerweg rund um Steinfurth, der in Stationen z. B. an der Wetterau oder zwischen Apfelbäumen vom Psalm 104 geprägt wurde. Lars Nickel begleitete die Sängerinnen und Sänger auf der Trompete. Im Gottesdienst hatten außerdem Frau Etzel die Orgel gespielt und die Schwester von Lars ihrer Flöte helle Töne entlockt.
Nach dem Schlusssegen versammelten sich die Teilnehmer/-innen noch in der Pfarrscheune - man wollte ja nicht nur von Früchten hören, sondern bekam auch welche -, um sich im zwanglosen Gespräch über Unterschieden und Gemeinsamkeiten der jeweiligen Christen vor Ort auszutauschen.
Zum Abschied hörte man häufig den Satz: Danke für den schönen Gottesdienst.