Als am Ende die Pfarrer Noss, Steinberg und Weckwerth auf der Wiese gemeinsam den Segen spendeten, waren allen die vielfältigen Verbindungen deutlich. Die Verbindung der Gläubigen untereinander, zur Natur und zu Gott; die zwischen Gott und der Schöpfung und die der christlichen Konfessionen untereinander.
Die Pfarrer Weckwerth, Noss und Steinberg während des Gottesdienstes in St. Jakobus
Blick zurück während der Prozession: Die Ockstädter Kirche im Herbstlicht.
Daumen hoch für die Ökumene: Pfr. Weckwerth und Pfr. Noss lassen sich auf die Übungen von Pastor Steinberg ein.
Am Tag der Deutschen Einheit versammelten sich rund 70 Gläubige in der Ockstädter St.-Jakobus-Kirche zum Ökumenischen Schöpfungsgottesdienst, der seit 2012 von der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) jeweils am 3. Oktober an unterschiedlichen Orten der Wetterau gefeiert wird.
In seiner Begrüßung dankte Andreas Münster, der Vorsitzende der ACK Wetterau, der St. Jakobus Kirchengemeinde für die Gastfreundschaft und verwies darauf, dass im Jahr 2017 Ockstadt seine 1200-Jahr-Feier begangen hat. Es sei ein schönes Zeichen, in dem Jubiläumsjahr einen ökumenischen Impuls zu setzen.
Pfr. Weckwerth (Ockstadt) berichtete am Beginn des Gottesdienstes, dass dieses katholische Gotteshaus schon seit 1950 auch von den evangelischen Christen für ihre Gottesdienste genutzt wird und daher schon seit vielen Jahrzehnten einen ökumenischen Charakter hat. In seiner Predigt betonte er, dass es keinen Gegensatz zwischen Gott und den Naturgesetzen gibt. Gott ist es, der die Naturgesetze geschaffen hat und durch sie wirkt. So sind z. B. die Ehrungen für die Nobelpreisträger eigentlich auch ein Lob Gottes, des Schöpfers. Zu den Wundern Jesu wies Pfr. Weckwerth darauf hin, dass Jesus ganz Mensch war und es falsch wäre ihn als eine Art Zauberkünstler zu sehen: „Es genügt, ganz Mensch zu sein, um Wunder zu wirken.“
Pfr. Noss (Evangelisches Dekanat Wetterau) verstand es in den Fürbitten den Blick auf die Sorgen der gesamten Welt zu lenken und er empfahl die Kollekte für die Organisation „Ärzte ohne Grenzen“.
Damit die Schöpfung nicht nur in Worten sondern auch leibhaftig erfahren wird, folgte eine Prozession auf den Ockstädter Kirschenberg. Mit Gesängen oder plaudernd ließen sich ein Großteil der Kirchenbesucher zum rund 10-minütigen Weg motivieren, um dann den Blick auf die Wetterau zu genießen. Hier wurde das Leitwort des Gottesdienstes „So weit Himmel und Erde ist“ mit eigenen Augen erfahrbar. Pastor Steinberg (Stadtmission Bad Nauheim) gelang es in seinem Impuls zur Weite sogar Jung und Alt zu einer kleinen Körperübung (Daumen hoch J) zu bewegen. Eine gelungene Einstimmung für das Gebet für die Wetterau und den abschließenden Segen.
Schließlich wurden alle in das Pfarrheim eingeladen, hier konnte man die alten und neuen Verbindungen bei Getränken und einem kleinen Imbiss vertiefen.