Die ACK und ihre Geschichte

Die Gründung der ACK am 8. Oktober 2008



FRIEDBERG: Schwarze Talare, bunte Stolen, weiße Messgewänder und ein rotes mit Gold durchwirktes orthodoxes Priesterkleid: Wie bunt und vielfältig die Landschaft der christlichen Kirchen zwischen Butzbach und Bad Vilbel  ist, zeigte beeindruckend der Einzug der Geistlichen zum Gründungsgottesdienst der Arbeitsgmeinschaft christlicher Kirchen (ACK) in der Wetterau.

 

 

 

Acht christliche Konfessionen unterzeichneten 21, Oktober 2008 in der Friedberger Marienkirche Beitrittsurkunde und Satzung der neuen ACK Wetterau. Für jedes der künftigen Mitglieder entzündete ein Vertreter auf dem Altar eine Kerze und benannte die wesentlichen Glaubensinhalte und Traditionen - Kreuz und Bibel, Taufschale und Abendmahlskelch, Ikone und Fischsymbol waren im Altarraum ausgestellt und zeigten symbolisch, was alle diese unterschiedlichen christlichen Gemeinschaften verbindet. „Versöhnte Verschiedenheit“ lautete das Motto, unter dem die Gottesdienstbesucher nach jeder neu entzündeten Kerze bekräftigten „Wir stellen uns hinein in diese große Tradition“.

 

Unterschiedliche Traditionen spiegelten sich auch in Musik: und Liturgie: Zum Einzug sang der Gospelchor der United Church of Christ Apostolic, auch der syrisch-orthodoxe Chor Bad Vilbel trug ein Lied vor und Erzpriester Tuma Bilen las Verse aus dem Johannesevangelium auf Aramäisch, der Sprache, die Jesus selbst gesprochen hat.

 

Pfarrerin Edith Höll von der Evangelischen Kirche und Pfarrer Dr. René Dlouhy von der Friedberger Adventgemeinde entfalteten in einer Dialogpredigt die Spannung zwischen der Angst vor dem Fremden und der Sehnsucht nach Einheit. Sicherer Stand im eigenen Glauben helfe, so Höll, den anderen in dessen Glauben zu verstehen und anzunehmen. Dlouhy wünschte der neuen ACK, mehr auf das Gemeinsame zu schauen, als auf das Trennende. In fünf Punkten entwarf er die mutige Vision einer Christengemeinschaft vor Ort, in der jeder dem anderen „Bruder und Schwester“ sein könne und anerkennen, dass Gott sich auch in anderen Konfessionen offenbaren könne. Isolation mache keinen Sinn, doch müsse man auch „flexibel und vorsichtig mit Sprache unmgehen“ und bereit sein, die Veranstaltungen der anderen Konfessionen zu besuchen und voneinander zu lernen.

 

 

 

Jörg-Michael Schlösser, Dekan des evangelischen Dekanats Wetterau erinnerte an die Anfänge des Zusammenschlusses: Konrad Schulz, Ökumenepfarrer im evangelischen Dekanat Wetterau, hatte die Gründug einer ACK vor zwei Jahren auf den Weg gebracht. Nun sei man dankbar, so Schlösser, dass dieser Weg einen Rahmen bekomme.

 

Hansjoachim Wahl, Dekan des katholischen Dekanats Wetterau-West sagte, man sei „gespannt auf all das, was da zusammenwächst , weil es zusammengehört.“

 

 

 

Ökumenepfarrer Konrad Schulz wünschte den teilnehmenden Kirchen und Gemeinden ebenfalls „dass das, was uns zusammenhält stärker ist, als das was uns trennt.“

 

 

 

Unterzeichnet wurde die Beitrittsurkunde von den folgenden Kirchen und Gemeinden: Adventgemeinde Friedberg, Evangelisches Dekanat Wetterau mit 23 Gemeinden, katholisches Dekanat Wetterau-West mit 35 Gemeinden, rum-orthodoxe Gemeinde St. Peter und Paul Butzbach, syrisch-orthodoxe Mutter-Gottes-Gemeinde Bad Vilbel, United Church of Christ Apostolic. Dazu als Gastmitglieder: Chrischona Gemeinschaftswerk Region Hessen mit den Stadtmissionen in Bad Nauheim, Butzbach, Friedberg sowie den Landeskirchlichen Gemeinschaften Bad Vilbel-Heilsberg und Florstadt, und die Freien Evangelischen Gemeinden Bad Vilbel und Friedberg.